Iranische Behörde untersucht Vergiftung von Studenten, die demonstrierten
28. Februar 2023Die iranischen Behörden wollen die Vergiftung mehrerer Schülerinnen untersuchen, berichtet The Guardian am Montag. Die Mädchen wurden angeblich aus Rache für ihre Rolle bei den iranischen Protesten angegriffen. Sie sollen gegen die Pflicht zum Tragen eines Hidschabs demonstriert haben.
Die Anschläge mit chemischen Kampfstoffen fanden in mehreren Städten statt. Es ist von „biologischem Terrorismus“ die Rede. Es soll sich um Organophosphat handeln. Dieses wird normalerweise als Pestizid in der Landwirtschaft eingesetzt.
Ein iranischer Arzt, der Mitglied des Gesundheitsausschusses des Parlaments ist, bestätigte, dass die Vergiftung vorsätzlich erfolgte.
Die meisten der Schüler seien behandelbar und nicht in Lebensgefahr, berichtete der iranische Bildungsminister Younes Panahi. Sie mussten sich erbrechen und litten unter Durchfall und übermäßigem Schwitzen.
Panahi zufolge wurde nach den Vergiftungen deutlich, dass einige die Schließung aller Mädchenschulen fordern.
Wegen der Angriffe kehren die Mädchen vorerst nicht in die Schule zurück. Die Ermittlungen dauern an. Wegen der seit Monaten andauernden Proteste waren nur wenige Schüler in der Schule.
Warum gibt es im Iran große Proteste?
Nach dem Tod der 22-jährigen Masha Amini am 16. September 2022 gingen die Demonstranten in Massen auf die Straße. Sie starb, nachdem sie von der Religionspolizei festgenommen worden war, weil sie angeblich ihren Hidschab nicht richtig getragen hatte. Die Demonstranten machten die Regierung für den tödlichen Übergriff verantwortlich.
Seitdem haben sich die Proteste noch verstärkt. Die Demonstranten demonstrieren gegen Polizeibrutalität und für die Rechte der Frauen.