Reisen in Coronazeiten – das ist wichtig

Reisen in Coronazeiten – das ist wichtig

22. März 2021 0 Von Jens Marquat

Die Sehnsucht nach Urlaub ist bei vielen Menschen angesichts der anstrengenden Coronazeit mit Lockdown, Homeschooling und Homeoffice groß. Doch mindestens so groß sind die Bedenken. Dabei geht es vielen nicht so sehr um die Ansteckungsgefahr. Die ist nämlich in einem Pauschalurlaub auch nicht größer als im Alltag. Manchmal sogar eher geringer. Erst kürzlich bestätigte eine RKI-Studie, dass Pauschalreisen keine Treiber der Pandemie waren. Die Bedenken basieren eher auf vermeintlich komplizierte Einreisebestimmungen, undurchsichtige Einstufungen zum Risikogebiet oder auch Unsicherheiten in Bezug auf Reiseschutz. Worauf Urlauber achten sollten und wie trotz Coronaregularien relativ stressfrei eine Reise gebucht werden kann, erfahren Sie hier.

14 Tage Quarantänezeit bei Rückkehr einrechnen

So lästig es auch ist. Wenn Sie Ihren Urlaub beim Arbeitgeber einreichen, planen Sie 14 Tage Quarantänezeit mit ein. In einigen Bundesländern muss die volle Quarantänezeit nämlich nach einem Aufenthalt im Risikogebiet eingehalten werden. Teilweise ist auch ein „Freitesten“ frühestens nach fünf Tagen möglich. Da sich aber die Bestimmungen jederzeit ändern können, ist es sinnvoll, diese Zeit einzuplanen. Wer heute eine Reise in ein Land bucht, welches aktuell nicht auf der Liste der Risikogebiete steht, darf sich nicht in Sicherheit wiegen. Nicht wenige Menschen wurden im letzten Jahr während ihres Aufenthalts auf Mallorca von der Meldung überrascht, dass die Insel nun zu den Risikogebieten zählt und mussten damit bei Rückkehr in Quarantäne. Einige bekamen diese Info sogar erst mit, als sie am Flughafen in Deutschland gelandet waren. Um dann keinen Ärger mit dem Arbeitgeber zu riskieren, ist es von Vorteil, noch zusätzliche Urlaubstage genommen zu haben.

Gute Beratung kann Ärger ersparen

Vor Corona haben immer mehr Leute einfach über diverse Onlineportale mit wenigen Klicks eine Reise gebucht. Reisebüros schienen fast überflüssig. Der Preis wichtiger als gute Beratung. Doch mit der Pandemie kommt auch bei vielen Urlaubswilligen wieder der Wunsch nach Beratung auf. Man möchte einen Ansprechpartner, der einem Fragen zu Einreisebestimmungen, Reiseschutz in Bezug auf Corona oder auch benötigte Coronatests beantworten kann. Denn für einen selber sind die vielen Regeln in unterschiedlichen Ländern oft undurchsichtig. Neben Job, Homeschooling und Haushalt hat kaum jemand Zeit und Lust, sich alle wichtigen Fakten selber herauszusuchen. Zudem kann man schnell an falsche Informationen gelangen und läuft Gefahr, am Ende nicht einreisen zu dürfen. Trotz Lockdown bieten viele Reisebüros und Reisevermittler Beratungstermine, die die Kunden online oder telefonisch wahrnehmen können. So erfahren sie auch, welche Reiseveranstalter flexible Stornobedingungen und Umbuchungsmöglichkeiten anbieten. Auch beim Thema Reiseschutz muss ein genauer Blick erfolgen. In der Regel haben Versicherungen Pandemien ausgeschlossen. Zwar haben viele Unternehmen mittlerweile auf die neue Situation reagiert. Doch ob die eigene Versicherung dabei ist, müssen Sie unbedingt prüfen. Zumal nicht selten erst ein Zusatzschutz aktiv und gegen Aufpreis hinzugebucht werden muss. Außerdem ist eine Absicherung gegen angeordnete Quarantäne als Kontaktperson ratsam.

Viele Stolpersteine beim Coronatest

Wer während der Pandemie in Urlaub fliegen möchte, benötigt fast ausnahmslos einen negativen Covid 19 Test, um überhaupt in ein Flugzeug steigen zu können. Teilweise reichen Schnelltests, in der Regel muss jedoch ein negativer PCR Test vorliegen. Es ist also wichtig, dass Sie sich vorher informieren, welche Art von Test Ihnen die Reise ermöglicht. Auch die Fristen, wie alt ein Testergebnis maximal bei Einreise sein darf, sind unterschiedlich. Das Ganze sollten Sie außerdem kurz vor dem Test noch einmal überprüfen. Die Kanaren hatten beispielsweise zuerst einen Schnelltest als ausreichend eingestuft, dann aber die Bedingungen geändert und einen PCR Test verlangt. Wenn Sie sich selber um den Test kümmern möchten oder vielleicht auch müssen, gibt es unterschiedliche Stellen, bei denen Sie die Tests machen können. Einige Hausärzte oder auch Testzentren bieten gegen Gebühr Tests für Urlaubsreisen an. Informieren Sie sich rechtzeitig, ob das in Ihrem Ort oder bei Ihrem Arzt der Fall ist. Klären Sie ab, ob diese Stelle Ihnen die fristgerechte Übermittlung des Testergebnis zusagen kann und der Testbericht die für Sie nötigen Merkmale aufweist. Einige Länder verlangen nämlich einen Test entweder in der Landessprache oder auf Englisch. Auch muss in der Regel die Identität nachgewiesen werden. Dazu muss die Personalausweis- oder Reisepassnummer auf dem Ergebnisbogen hinterlegt sein. Die sichere Alternative zum Hausarzt oder Testzentrum vor Ort sind spezielle Anbieter. Diese finden Sie zum Beispiel an Flughäfen. Hier sitzen oft Testzentren, die Testungen für Reisende anbieten. Einer dieser Anbieter ist Centogene. Unter anderem in Frankfurt und Düsseldorf kann man sich am Flughafen testen lassen. Das Ergebnis liegt binnen 6-12 Stunden vor (wählbar zu unterschiedlichen Preisen).
Einige Reiseveranstalter haben mittlerweile Kooperationen, durch die sichergestellt wird, dass das Ergebnis für die Reisenden fristgerecht vorliegt. Alle Kreuzfahrtgäste von TUI Cruises zum Beispiel können sich in einer von über 80 Helios Kliniken testen lassen. Bei einigen Anbietern ist ein Test im Reisepreis inkludiert, andere bieten zwar einen verlässlichen Kooperationspartner, nehmen jedoch einen Aufpreis.

Über die Coronaregeln im Urlaubsland informieren

Andere Länder andere Coronaregeln. Damit Sie vor Ort alles richtig machen und nicht plötzlich ein saftiges Bußgeld wegen Verstöße gegen Coronamaßnahmen zahlen müssen, informieren Sie sich vorab über die im Urlaubsland gültigen Regeln. Hotels haben zwar gewisse Vorgaben, Regeln können trotzdem von Hotel zu Hotel noch einmal unterschiedlich sein. Um im Urlaub nicht enttäuscht zu sein, dass es kein Buffet gibt, gewisse Angebote nicht genutzt werden können oder einem die Regeln eher zu locker sind, lohnt sich auch hier vorab eine ordentliche Recherche. Wer sich diese Mühe nicht selber machen möchte, kontaktiert sein Reisebüro des Vertrauens.
Zugegeben. Das alles hört sich erst einmal nicht nach Urlaubsvorfreude und Entspannung an. Doch wenn diese Hürden genommen sind, können Sie einen Urlaub genießen, der momentan so viel entspannter vor Ort ist. Besonders wenn es Urlaubsorte sind, die vor Corona Touristenhotspots waren.