Technologieexperten fordern eine Pause bei der Entwicklung von KI-Systemen

Mehr als tausend führende Persönlichkeiten aus dem Technologiesektor sind sehr besorgt über die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz. In einem offenen Brief fordern u. a. Tesla-Chef Elon Musk und Apple-Mitbegründer Steve Wozniak eine vorübergehende Pause bei der KI-Entwicklung.

Musk, Wozniak, der israelische Historiker Yuval Noah Harari und andere Verfasser des Briefes weisen darauf hin, dass leistungsstarke KI-Systeme die Arbeit von Menschen übernehmen können. Infolgedessen besteht die Gefahr, dass viele Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren. Dies hat erhebliche soziale Folgen, warnen die Unterzeichner des Briefes.

Es besteht auch die Gefahr, dass diese Programme „unsere Informationskanäle mit Propaganda und Unwahrheiten überschwemmen“.

Die Unterzeichner fordern daher die Entwickler von KI-Systemen auf, für sechs Monate keine Programme zu entwickeln, die leistungsfähiger sind als GPT-4. Dabei handelt es sich um die neueste Version des Sprachmodells des Technologieunternehmens OpenAI. Dieses Modell kann mit einfachen Befehlen zum Beispiel ganze Texte schreiben und Bilder erzeugen.

Unterzeichner des Briefes fordern mehr Aufsicht über KI

Während der Entwicklungspause sollten sich KI-Forscher und unabhängige Experten über die Sicherheit von KI einigen, meinen die Unterzeichner. Dies sollte dann unabhängig überwacht werden. Gleichzeitig sollten die Regierungen neue Institutionen einrichten, um die KI-Entwicklung zu überwachen.

„Sollen wir alle Arbeitsplätze automatisieren, auch die zufriedenstellenden? Sollen wir nicht-menschliche Intelligenzen entwickeln, die uns schließlich übertreffen und ersetzen können? Sollen wir den Verlust unserer Zivilisation riskieren? Diese Entscheidungen sollten nicht ungewählten Technikmanagern überlassen werden“, heißt es in dem Brief.

Nach Ansicht der Unterzeichner ist die Entwicklungspause nicht gleichbedeutend mit einer Aussetzung der KI-Entwicklung: Vielmehr sollte der „gefährliche Wettlauf zu immer größeren, unberechenbaren Modellen mit neuen Fähigkeiten“ gestoppt werden.

Der offene Brief wurde am Mittwochnachmittag bereits von über 11 hundert führenden Persönlichkeiten aus dem Technologiesektor unterzeichnet.